88th Annual Meeting of the
German Society for Experimental and Clinical Pharmacology and Toxicology (DGPT)
07-10 March 2022 • DIGITAL
Nachruf auf Herrn Prof. Dr. R. Klaus Müller
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Der postgraduale Studiengang „Toxikologie und Umweltschutz“ der Medizinischen Fakultät an der Universität Leipzig trauert um seinen im Alter von 85 Jahren verstorbenen Gründer, Herrn Professor Dr. R. Klaus Müller.
Rudhard Klaus Müller wurde im August 1936 in Glauchau geboren, studierte von 1954 bis 1960 Chemie an der TH Merseburg und an den Universitäten der Städte Halle-Wittenberg und Leipzig. Nahezu zeitgleich absolvierte er von 1956 bis 1962 ein Medizinstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig.
In den Jahren von 1960 bis 2003 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gerichtliche Medizin und Kriminalistik der Universität Leipzig. Als Chemiker promovierte er 1965 zum Dr. rer. nat. zur Thematik „Beiträge zur Systematisierung der qualitativen Analyse in der gerichtlichen Chemie“ an der Universität Leipzig.
1977 folgte die Habilitation für Toxikologie an der Akademie der Wissenschaften der DDR mit den Ergebnissen seiner anwendungsorientierten Forschung zu ausgewählten toxikologischen Analyseverfahren bei akuten Intoxikationen.
1975 erteilte man ihm die Facultas Docendi für Gerichtliche Medizin und er erhielt 1989 die Berufung auf die Professur für Forensische Toxikologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. In den Jahren von 1987 bis 2003 hat Herr Prof. R.K. Müller das Postgradualstudium „Toxikologie und Umweltschutz“ der Universität Leipzig etabliert und geleitet.
Im Nebenamt, dem zweiten Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit, war er im Zeitraum von 1992 bis 2006 Direktor des Instituts für Dopinganalytik und Sportbiochemie Dresden in Kreischa. In dieser Position erwarb er hohe internationale Anerkennung.
Darüber hinaus hatte er einige Jahre den Vorsitz im Bund gegen Alkohol und Drogen der Landessektion Sachsen.
Seine herausragenden Aktivitäten wurden mit verschiedenen Auszeichnungen gewürdigt, zum Beispiel dem Virchow-Preis des Ministeriums für Gesundheitswesen der DDR, dem Leibniz-Preis der Universität Leipzig und der Richard-Kockel-Medaille der Gesellschaft für Gerichtliche Medizin der DDR. Im Jahr 2003 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2004 den Alan-Curry-Award der TIAFT (International Association of Forensic Toxicologists).
Prof. Müller war EUROTOX Registered Toxicologist und Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Organisationen, wie der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin, der Gesellschaft Deutscher Chemiker (seit 1961), der TIAFT (seit 1974) und der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie (seit 1990). Er war der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Toxikologische Chemie der Gesellschaft für Gerichtliche Medizin der DDR in den Jahren von 1967 bis 1990. Prof. Müller publizierte über 350 Beiträge in unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Besonders hervorzuheben ist das Buch „Die toxikologisch-chemische Analyse“ (1976), einschließlich einer umfassenden Neuauflage (1991). Des Weiteren war er Mitherausgeber des BI Lexikons (1985, Bibliographisches Institut Leipzig), welches später als Fachlexikon Toxikologie bezeichnet wurde und heute noch verlegt wird.
Wir schätzten an ihm seine Vielseitigkeit in Beruf und Freizeit. So war er außerdem der Musik sehr zugetan und musizierte selbst.
Einen wichtigen Ruhepunkt stellte seine Familie dar, seine Ehefrau und seine drei Töchter.
Den vollständigen Nachruf können Sie als PDF herunterladen: Nachruf_Mueller.pdf
![]() | "Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding' kein Gift ist." Paracelsus (1493-1541) Willkommen auf der Internetseite der Gesellschaft für Toxikologie (GT). Die Gesellschaft für Toxikologie möchte eine stetige Verbesserung der Gesundheit von Mensch und Tier und deren Umwelt erreichen. |